Tourdaten:
Mit dem Auto 180 km
Route:
von Coimbatore nach Vypin Island
Highlights entlang der Strecke:
Ein letzter Tag im Jahr.
Und wir sind wieder unterwegs.
Der Wagen rollt hinaus aus Coimbatore, hinein in ein Land, das atmet wie ein alter Riese.
Die Anamalai-Berge begleiten uns – Elefantenberge, nennen sie die Menschen hier.
Ihr Rücken liegt schwer und friedlich am Horizont, als hätte die Erde selbst beschlossen, heute auszuruhen.
Shanmugasundaram, unser Fahrer, so ruhig wie sein Name lang, steuert den Wagen durch den indischen Verkehr – ein Improvisationstheater mit Hupen statt Dialogen.
Doch je näher wir Kerala kommen, desto leiser wird das Chaos.
Selbst der Asphalt scheint aufzuatmen.
Unser Tipp: Shuttleservice vor Ort
RED TAXI INDIAUnser Ziel: Vypin Island.
Ein Ort am Rand der Landkarte, wo Land und Wasser sich begegnen, wo wir das neue Jahr empfangen wollen.
Links das Arabische Meer – wild, weit, wärmend.
Der Strand?
Weniger Postkarte, mehr Realität:
Müll im Sand. Streunende Hunde.
Luft, die nach Salz und Leben riecht.
Doch der Strand lebt.
Er feiert.
Er tanzt.
Lichterketten in Palmen, Musik aus Lautsprechern, Menschen mit Flip-Flops und Herzen auf Empfang.
Wir treffen eine spanische Familie – ausgewandert nach Delhi, heimisch geworden auf Vypin. „Es ist noch der sauberste Strand“, sagen sie. Ein Satz, der gleichzeitig tröstet – und warnt. Die Sonne gleitet ins Meer wie eine goldene Münze in einen heiligen Brunnen. Das Wasser: dreißig Grad warm. Eine flüssige Umarmung um unsere Knöchel. Und dann: Shanmugasundaram. Er steht mit leuchtenden Augen am Ufer, filmt das Meer und ruft seine Familie an – als wolle er ihnen dieses Licht durch das Display schicken. Kaya lädt ihn zum Silvesterdinner ein. Ein kurzer Moment des Zögerns. Dann ein Lächeln, das mehr sagt als Worte.
Zurück im Resort.
Ein Ort, der einst glänzte und heute matt schimmert.
Unter unserem Fenster: angeschwemmter Müll.
Eine Mahnung, fast poetisch in ihrer Ehrlichkeit.
Das Buffet öffnet. Pompös.
Aber unsere Mägen: satt von zu vielen Gewürzen, von zu viel Indien. Unsere Teller bleiben fast leer.
Doch Shanmugasundaram kommt.
Setzt sich zu uns. Zeigt uns seine Welt auf dem Display.
Und als wir seiner Familie in die Kamera winken, strahlt sein Gesicht heller als jede Rakete.
Unser Bett für die Nacht:
SEALAGOON HEALTH RESORTKurz vor Mitternacht – zurück zum Strand.
Die Musik: laut genug, um mit den Sternen zu ringen.
Der Moment: fast zu zart dafür.
Menschen schieben sich an uns vorbei, reichen Kameras - wollen sich mit uns fotografieren, reichen Hände - wollen unsere schütteln, Lächeln.
Dann das Feuerwerk.
Der Orion über unseren Köpfen.
Und ein neues Jahr, das leise beginnt – mitten im Trubel, aber mit einem stillen Lächeln.
Offenlegung // Werbung: Dieser Artikel enthält Werbung in eigener Sache – wir stellen euch Orte, Unterkünfte und Erlebnisse vor, die wir selbst besucht und für empfehlenswert befunden haben. Wenn ihr unseren Tipps folgt, unterstützt ihr unsere Arbeit als Reiseblogger, Autoren und Fotografen. Vielen Dank fürs Mitreisen!